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Herzlich willkommen auf der Homepage von Dr. med Lutz Osterwald!

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Gesundheit und Gesundheitsreform

A.  Eine Vision zur Gesundheitsreform

B.  Ein zweites Bein der Gesundheitsreform  




A. Eine Vision zur Gesundheitsreform

   Jede Reform des Gesundheitswesens wird erst  dann  zum Ziel führen, wenn sich die grundsätzliche
   Einstellung all derer, die sie angeht, ändert.

Bisherige Reformen sind stets unbefriedigend geblieben, weil sie sich zu viel mit den Folgen und zu wenig mit den Ursachen der Kostensteigerungen befassten.
Das Älterwerden der Bevölkerung und der kostenintensive Fortschritt der medizinischen Diagnosen und Therapien führt ursächlich zu höheren Kosten.

Eine dritte Ursache  ist der Eigennutz aller, die beteiligt sind.

Eine Abschaffung des Älterwerdens oder des Fortschritts kann nicht zur Diskussion stehen.

Aber der eigennützige Umgang mit den Ressourcen des Gesundheitswesens kann sich ändern. 
Leider fehlt die Bereitwilligkeit der Betroffenen. Diese muss geweckt werden. Das ist die Vision.

Jeder Einzelne muss prüfen, was nötig ist und was nicht. Sonst könnte der Tag kommen, an dem der Staat das Ganze reglementiert und die Vielfalt der Eigenverantwortung abschafft.

In vielen Gesprächen stoße ich immer wieder auf Zustimmung zum Sparen.
„Aber bitte nicht bei mir sparen“. Und genau hier liegt der Punkt.  I c h  bin verantwortlich. Jeder ist verantwortlich
Jeder, der selbst überzeugt ist, sollte in Gesprächen andere überzeugen. Eine große Hilfe sind schon jetzt die Medien.
Wenn sich alle bemühen, käme die gute Tat auf jeden zurück. Der scheinbare Verzicht würde zum Vorteil, weil immer neue Reglementierungen überflüssig würden.

Voraussetzung ist die Einsicht, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann. Ein solches Umdenken wird aber nicht von heute auf morgen stattfinden.

Folgende Details sollten  schon jetzt in den  Vordergrund der Überlegungen rücken:

  1. Teure medizinische Maßnahmen mögen in vielen Fällen sinnvoll sein, gleichartige Erfolge sind jedoch nicht selten auf preiswerteren Wegen zu erreichen.
  2. Es ist Tatsache, dass vielfach Medikamente zwar verschrieben und gekauft, aber nicht eingenommen werden.
  3. Nachteilige Folgen  durch schädliche Nebenwirkungen wie die Schaffung von Resistenzen und Pilzbefall und schädliche Doppelmedikationen  sind zu vermeiden.
  4. Wenn Operationen unnötig, ja schädlich sind, muss das dringend überprüft und geändert werden.
  5. „Selbstheilungen“ schreiben sich alle Therapeuten auf ihre Fahnen. Getroffene Maßnahmen und Kosten mit Ausnahme der Diagnosestellung sind in diesen Fällen  nicht nötig.
  6. Die ärztliche Kunst setzt erst dort wirklich ein, wo eine richtige Diagnose gestellt wird und die richtige Behandlung erfolgt. Wenn ohne diese Kunst der richtigen Behandlung die Erkrankung nicht geheilt worden wäre. Hier ist das Beste gerade gut genug, ohne Wenn und Aber.
  7. Die Honorierungen und die Kosten müssen sich am Resultat, nämlich der Gesundung, orientieren und nicht am quantitativen Aufwand der einzelnen Maßnahmen.
  8. Nicht ein Nebeneinander, sondern ein Miteinander der Therapeuten  ist vonnöten. Und jeder Therapeut muss das tun, was er für sich höchstpersönlich tun würde. Das ist auch für seine Patienten das Beste.
  9. Die Notwendigkeit der organisatorischen Maßnahmen der bisherigen Reformen zweifele ich nicht an. Man sollte sich aber auf das wirklich Notwendige beschränken.
  10. Das Pauschalsystem verführt zum übermäßigen Konsum. Die Zuzahlungen oder die Praxisgebühr sind  erste, aber unzureichende und wohl auch zweifelhafte Ansätze, weil sie besonders die chronisch Kranken und die ärmeren Menschen trifft. Besser wäre es, einen bestimmten Teil des Kassenbeitrages anzusammeln, der bei Krankheit Schritt für Schritt in Anspruch genommen wird. Für jeden neuen Kostenfall würde ein bestimmter Prozentsatz aus dem Angesammelten entnommen, nicht alles auf einmal. Bleibt etwas übrig, wird es ausbezahlt.
    (Bei vielen Versicherungen gibt es ähnliche Modelle. Bei diesen „verbraucht“ sich die Selbstbeteiligung schon bei den ersten Kosten, danach besteht dann kein weiterer Anreiz mehr zum Sparen).
  11. Viele Erkrankungen sind nicht schicksalsbedingt, sondern Folge von Unwissenheit, Gleichgültigkeit und Sünden gegen den Körper. Ein Beispiel neben Rauchen, Alkohol und Drogen ist Bewegung, deren Bedeutung nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Hier ist die Aufklärungsarbeit besonders wichtig.
  12. Wichtig ist die Erkenntnis, dass Motivation, positives Denken und Handeln helfen, gesund zu werden und zu bleiben. Sich ein Ziel zu setzen und zu erreichen, und sei es ein noch so kleines,  und damit eine Aufgabe zu erfüllen, hält gesund und biologisch jung. Das gilt besonders für Pensionäre.
  13. Mundschutz und richtiges Bedecken des Mundes beim Husten (in die Ellenbeuge husten), Abstand halten zu infektiös Erkrankten und gute Hygiene sind einfache Maßnahmen, die  Krankheiten vermeiden und damit Kosten sparen können. Weitere Möglichkeiten sind das Erlernen von „Abrollen“ nach einem Sturz zur Vermeidung von Brüchen oder vernünftiges Essen bei Übergewicht.
  14. Diejenigen, die das Glück der Gesundheit geschenkt bekamen, sollten dankbar sein und nicht meinen, nun endlich auch etwas von ihren Beiträgen zurück erhalten zu müssen. Sie sollten mit den Angeboten des Gesundheitswesens verantwortungsvoll umgehen und sich nicht beispielsweise durch allzu riskante Sportarten oder Fahrweisen gefährden.
  15. In diesem Zusammenhang ist auch darüber nachzudenken, dass die Beiträge zur Krankenversicherung relativ immer weniger ins Gewicht fallen, je mehr Geld jemand zur Verfügung hat. Darin liegt eine riesige Ungerechtigkeit.
  16. Die Ichbezogenheit aufzugeben ist - scheinbar – gegen die menschliche Natur. Aber überzeugende Argumente, so wie sie bei der "grünen" Gesinnungsänderung Grundlage waren, müssen sich nach und nach durchsetzen.
  17. Wenn aber kein Konsens erreicht wird, werden die Beteiligten erkennen, dass der Egoismus zur Staatsmedizin führt mit neuen Ungerechtigkeiten, vor allem aber mit schlechterer Leistung und vermutlich schlechterer Bezahlung der Leistungsträger. Dann könnte es für die Einsicht  zu spät sein.

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B. Ein zweites Bein der Gesundheitsreform

Die zahlreichen Reformen im Gesundheitswesen haben trotz guter Absichten regelmäßig ihr Ziel nicht  zufrieden stellend erreicht.
Die letzte Neuerung, der Gesundheitsfond, bedeutet eine Erhöhung der Beiträge um etwa  10%.  Schon jetzt ist zu hören, dass dies nicht ausreicht.
 
Deswegen glaube ich, dass ein zweites Bein der Gesundheitsreform nötig ist.

Bei den Verhaltensweisen im Gesundheitswesen stehen die Begriffe “Das steht mir zu, bitte nicht bei mir sparen“, auch „ich war lange nicht krank, jetzt hole ich meine Beiträge wieder rein“, ganz oben. Sie müssen ersetzt werden durch: „Das ist nötig, darauf kann ich verzichten“.

Konkret denke ich an die Nutzung der Medien, um dem Umdenken den Boden zu bereiten.

Weitere Vorschläge:

1.    Vermeiden von Unnötigem: Es ist ein offenes Geheimnis oder eine verdrängte Wahrheit, dass  viele Medikamente, Operationen, Krankschreibungen usw. unnötig wären, wenn zum einen eine bessere Prophylaxe, aber auch eine strengere Auswahl der Therapien erfolgen würde.

Konkret: Überdenken von eingefahrenen Gewohnheiten

2. Abwägen der Therapien:
Die ärztliche Kunst setzt erst dort wirklich ein, wo eine richtige Diagnose gestellt wird und die richtige Behandlung erfolgt. Wenn ohne diese Kunst  die Erkrankung nicht geheilt worden wäre. Hier ist das Beste gerade gut genug, ohne wenn und aber. Die Honorierungen und die Kosten müssen sich am Resultat, nämlich der Gesundung, orientieren und nicht am quantitativen Aufwand der einzelnen Maßnahmen.

 Konkret: Schaffung von Möglichkeiten, Qualität und Sparsamkeit zu fördern, ohne sie pekuniär zu bestrafen. Das könnte durch eine freiwillige Selbstkontrolle der Ärzteschaft erreicht werden.



Weitere Thesen in Kürze:

3. Konkret: Herausfinden von entsprechenden häufig vorkommenden Beispielen von „Übertherapie“ und Erarbeitung von Leitlinien für Einsparungen ohne Qualitätseinbuße.

4. Konkret: Nicht Nebeneinander, sondern Miteinander der Therapeuten, von denen sich ein jeder fragen müsste, was er für sich höchstpersönlich machen würde. Das wäre dann auch für seinen Patienten das Beste.

5. Konkret:  Verwaltungsaufwand vereinfachen.

6. Konkret: Haftung der Ärzte nur bei grober Fahrlässigkeit, um Maximaldiagnostik und -therapie auf das Nötigste zu beschränken. Das gleiche könnte für Medikamente gelten. Die unübersichtlichen Beipaclzettel mit fast jedem möglichen Risiko dienen ausschließlich der Absicherung der Firmen. Sie verführen viele Patienten dazu, die Medikamente nicht zu nehmen und notwendige Therapien zu verweigern. Bessere Formulierungen wären  nützlich
Konkret:

7. Konkret. Eine Inanspruchnahme medizinischer Leistungen muss (leider) etwas kosten, ohne den Einzelnen über Gebühr zu belasten.
 
8. Konkret: Selbstverantwortung für die eigene Gesundheit. Wissenswertes vermitteln die Medien.

9. Prophylaxe: Mundschutz und richtiges Bedecken des Mundes beim Husten, Abstand halten zu infektiös Erkrankten und gute Hygiene sind einfache Maßnahmen, die Krankheiten vermeiden können. Weitere Möglichkeiten sind das Erlernen von „Abrollen“ nach einem Sturz zur Vermeidung von Brüchen oder vernünftiges Essen bei Übergewicht.  Vermeiden von, möglicherweise lebenslangen, Rückenproblemen durch  zu schwere Schulranzen oder einseitigem Sport

Konkret: Einfachste Maßnahmen zur Kostendämpfung.

10. Konkret: Wir sitzen alle in einem Boot. Die Sanierung des Gesundheitswesens ist nicht Sache der Politik allein, sondern die eines jeden Einzelnen.

11. Konkret: Ein verstaatlichtes Gesundheitswesen ist nur scheinbar ein Ausweg. Zur Vermeidung ist ein Umdenken aller, die beteiligt sind, nötig. Geschieht dieses Umdenken nicht, haben wir es nicht besser verdient.


Weitere Details im Buch "Rentner dürfen nicht ärmer werden, Krisenbewältigungen für jung und alt“ von Dr. med. Lutz Osterwald, Hannover
ISBN 978-3-8334-7565-8


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