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Die für 2013 geplante Rentenerhöhung um 0,25 % erbost die Gemüter. Manche Arbeitnehmer bekommen bis zu 15%.
 
Die Empörung ist nachvollziehbar:
Ca. 30 Millionen sozialversicherungspflichtige Beschäftigte verdienen derzeit ca. eine Billion Euro pro Jahr (34.071 im Westen, 28.955 Euro im Osten)*
 
Die durchschnittlichen Lohn- und Gehaltserhöhungen sozialversicherungspflichtiger Personen von 2011 auf 2012 betrugen knapp ein Prozent.
Alle zusammen bekamen in Summe 10 Mrd. Euro pro Jahr mehr, also im Durchschnitt für jeden 333 Euro mehr pro Jahr.
 
18,9% davon, nämlich 1,89 Mrd. Euro, stehen aus den zusätzlichen Sozialabgaben (incl. Arbeitgeberanteil) für Rentenerhöhungen zur Verfügung.
 
Die Durchschnittsrente betrug 2010 brutto 14.688 Euro jährlich, monatlich 1.224 Euro (alte Bundesländer).*
1. Nach Erhöhung 2011 um 1%: 14.834 Euro jährlich, 1.236 Euro monatlich.
2. Nach Erhöhung 2012 um 2%: 15.130 Euro jährlich, 1.260 Euro monatlich
(Zahlen zu 1. und 2. errechnet aus eigener Rentenabrechnung).
             
Eine Rentenerhöhung im Jahre 2013 von 0,25% bedeutet, dass die Durchschnittsrente von 15.130 Euro pro Jahr um 37,83 Euro steigt, monatlich um 3,15 Euro. Um diese Beträge aufzubringen, werden 0,757 Mrd. Euro pro Jahr benötigt (20 Mio. Rentner multipliziert mit 37,83).
 
Wie ausgeführt, stehen nicht 0,757 Mrd. Euro zur Verfügung, sondern 1,89 Mrd. Euro, die eine Rentenerhöhung um 0,625% erlauben würden. Die  jährliche Rente stiege dann um 94,50 Euro, die monatliche Rente um 7,88 Euro.
 
Die Differenz zwischen 0,757 Mrd. Euro und 1.89  Mrd. Euro ist vermutlich in die Rentenerhöhungen der neuen Bundesländer geflossen. Das wäre dann ein weiterer Solidaritätszuschlag, der zumindest transparent sein müsste.


 
Prozentuale Rentenerhöhungen beziehen sich auf einen etwa halb so großen (Renten)Betrag wie das durchschnittliche Arbeitsentgelt. Darum ist eine prozentuale Rentenerhöhung in Wirklichkeit als Geldwert kaum halb so groß wie der Wert einer Gehaltserhöhung mit gleichem Prozentwert.
 
0,25% sind deshalb nicht nur in Relation zu den prozentualen Lohnerhöhungen zu wenig, sondern auch absolut. Weil die Lohnerhöhungen von 2011 auf 2012 bei 1% lagen, lag der Bruttomehrwert für die Arbeitnehmer im Durchschnitt bei 333 Euro im Jahr.
Abzüglich der Steuern und Sozialabgaben, die für Rentner weitgehend entfallen, blieben geschätzt 160 Euro übrig.
Um ebenfalls 160 Euro im Jahr mehr zu haben, müsste die Rentenerhöhung  für die Rentner etwa  bei 1,06 % (von 15.130 Euro Durchschnittsrente) liegen.
Bei 0,25 % bekommen sie jedoch nur 37,83  Euro im Jahr mehr.
 
Unter dem Strich heißt das, dass Rentenerhöhungen etwa in gleichen Prozentpunkten wie Lohn- und Gehaltserhöhungen erfolgen müssten. Wenn sich die Schere nicht immer weiter öffnen soll.
 
Bei der jetzigen Regelung öffnet sich die Schere  immer mehr. Von 2000 bis 2010 erhöhten sich die Jahresarbeitsentgelte netto um 2.306 Euro (10%), die Standardrenten um 876 Euro (6.6%, alte Bundesländer)*. 

Rechnet man die Zahlen hoch, so sind die Aussichten für spätere Renten von Jahr zu Jahr düsterer. Es ist deswegen einer Überlegung wert, die Rentenerhöhungen auch aus anderen Quellen zu finanzieren. Das Volksvermögen mit seinen enormen Renditemöglichkeiten bietet sich an, auch die gewaltigen Steuermehreinnahmen durch die Steuerprogression bei Lohn- und Preiserhöhungen.

 
Eine Anmerkung für mehr Fairness: Rentenerhöhungen sollten nur noch linear, also mit gleicher Summe, und nicht prozentual erfolgen, weil von den Rentnern keine unterschiedliche Leistung mehr erbracht wird.
 


*Zahlen genähert aus „DRV Rentenversicherung in Zahlen 2011“ im Internet und von der Internet-Präsenz des Statistischen Bundesamt